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Historie des Hauses

Wie das Badische KONServatorium entstand

© Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A40/97/1/3

Von 1812 bis 1955

Die Ursprünge des heutigen „Badischen Konservatoriums“ gehen zurück bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts: Im Jahr 1812 gründeten der damalige Oberbürgermeister Karlsruhes Griesbach und Bürgermeister Dollmätsch eine „Musikerziehungsanstalt“, so dass es möglich war, „durch freiwillige Beiträge mehrerer Freunde der Tonkunst und vieler Bürger […] unentgeltlichen Unterricht in Blasinstrumenten erteilen zu können.“ (Zitat: „Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Badischen Hochschule für Musik“, S.1, 1934). Bemerkenswert ist an der Trägerschaft, dass sowohl der Oberbürgermeister als auch der Bürgermeister hier als Privatpersonen auftraten und sich ehrenamtlich für die Musikerziehung der Jugendlichen einsetzten und das Institut lediglich durch Spenden der Bürgerschaft finanziert wurde. Im Jahr 1837 kam es zur Gründung einer „Allgemeinen Musikbildungsanstalt“ mit Unterricht in den Fächern für Streicher, Bläser, Klavier und Gesang, die erst 1845 einen ersten städtischen Zuschuss erhielt. Ihren Höhepunkt erreichte diese Anstalt 1860 mit 200 Schüler*innen und 12 Lehrkräften.

Unterstützt von Großherzogin Luise gründete der Hofrat und bekannte Pianist Heinrich Ordenstein 1884 das „Conservatorium für Musik Karlsruhe“ in der Sophienstraße, das sowohl der Ausbildung von Laien als auch von Berufsmusikern und Lehrern diente. Die Institution erlangte rasch internationale Bekanntheit und zog Schüler aus vielen Ländern – wie England, Amerika oder Südafrika – an (siehe „100 Jahre Badisches Konservatorium Karlsruhe“ Festschrift zur Erinnerung an die Gründung am 15. September 1884. Zusammengestellt und redigiert von Dr. Claus Canisius, Karlsruhe 1984; Joachim Draheim: Karlsruher Musikgeschichte, hrsg. von Friedrich Georg Hoepfner, Karlsruhe 2004, S. 13-17). Das Badische Fürstenhaus genehmigte die Namensänderung in „Großherzogliches Conservatorium für Musik Karlsruhe“. Im Jahr 1910 kam es zur Vereinigung mit der oben erwähnten „Allgemeinen Musikbildungsanstalt”, so dass es zu einer starken Zunahme an Schülern kam und bereits 1.000 Schüler unterrichtet wurden. Im gleichen Jahr schenkte Ordenstein sein Wohnhaus sowie das von ihm zum 10-jährigen Bestehen des Konservatoriums 1894 errichtete Unterrichtsgebäude in der Sophienstraße samt Bibliothek und Inventar der Stadt Karlsruhe und sicherte so das Fortbestehen der Einrichtung. Im Jahr 1918 mit der Ausrufung der Republik erlosch das Großherzogliche Prädikat, so dass der Titel „Konservatorium für Musik der Landeshauptstadt Karlsruhe“ lautete. Drei Jahre später, 1921, stirbt Ordenstein nach 36-jähriger unermüdlicher Tätigkeit für das Konservatorium.

Bereits ab 1929 begann die Trennung der zwei Hauptzweige, der Ausbildung von Laien und Berufsmusikern: So wurden die Ausbildungsklassen zusammen mit dem Lehrerseminar zur „Badischen Hochschule für Musik“ erhoben und die Ausbildung der Laien firmierte weiterhin unter dem Titel „Konservatorium für Musik Karlsruhe“, wobei beide Institutionen unter dem gleichen Dach verortet waren. In den Folgejahren bis Kriegsende änderten die beiden Einrichtungen ihre Titel und auch die Lehrpläne wurden im Sinne der diskriminierenden NS-Ideologien angepasst und um Fächer wie Rassenkunde und Kampflieder erweitert. Im Jahr 1942 wurden die Gebäude in der Sophienstraße komplett durch Bomben zerstört. Die Schule nahm ihren Unterricht in den Privaträumen der Lehrer wieder auf.

Von 1943 bis Kriegsende konnte im Haus Solms unterrichtet werden, bis 1946 der Einzug in die Jahnstraße möglich war, in der die Schule bis heute ansässig ist.      

Von 1945 - 1955 bildeten die „Badische Hochschule für Musik“ und das „Badische Konservatorium“ unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Wilhelm Rumpf eine gemeinsame, staatlich anerkannte Anstalt in der Jahnstraße 18 - 20.

1955 bis heute

Im Jahr 1955 kam es schließlich zur endgültigen Trennung der beiden Institute, sowohl in der Leitung der Häuser als auch räumlich, da die Hochschule damals eigene Räume bezogen hat. Das Land Baden-Württemberg übernahm 1971 schließlich die „Badische Hochschule für Musik“ und führte sie in die „Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe“ über. Das Badische Konservatorium blieb in der Jahnstraße und seit 1984, genau 100 Jahre nach der Gründung des Hauses, gibt es ein zweites Unterrichtsgebäude in der Kaiserallee 11c - inklusive eines eigenen Konzertsaals, der nach dem Gründer des Hauses „Ordensteinsaal“ benannt ist.

KONS-Hauptgebäude historische Aufnahme
28. Februar 2023, Stadt Karlsruhe

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